Xanthi, Bouzouki und Souvláki – oder: Schwitzen am Nestos-Fluss

So langsam habe ich mich ganz gut ans Autofahren hier gewöhnt. Während ich in der Stadt vom unglaublichen Chaos noch leicht überfordert bin (das Gute dabei ist allerdings, dass man einfach jederzeit mit Warnblinker stehen bleiben und in aller Ruhe nach dem Weg suchen kann, weil das auch alle anderen so machen), machen es einem die Straßen außerhalb der Städte ziemlich leicht. Egal, ob Autobahn oder Landstraße – sie sind meist menschenleer. Auf den Landstraßen werde ich prinzipiell von allen überholt, weil ich nur circa 15 bis 20 Stundenkilometer schneller fahre als das eigentliche Tempolimit. Das ist mir aber ganz recht, denn so kann ich guten Gewissens die Landschaft ringsum betrachten. Dafür haben die einzigen Autos, die mich auf der Autobahn überholen (hier herrscht Tempolimit 130), deutsche Kennzeichen…

Nach meinen Tagen an der Küste führt mich mein Weg nun etwas ins Landesinnere, nach Toxotes, ein Dörfchen in der Nähe der nächstgrößeren Stadt Xanthi. Die Gemütlichkeit des Hotels lässt zwar etwas zu wünschen übrig, aber dafür empfängt mich die Stadt mit offenen Armen. Zurzeit findet hier ein Musikfestival statt, das die gesamte malerische Altstadt mit unglaublichem Leben erfüllt. Ein bisschen erinnert mich das an die französische Fête de la musique, nur, dass diese Stadt nicht wie Straßburg oder Paris den Status einer Großstadt hat, sondern mit ihren gerade einmal 52.000 Einwohnern kleiner ist als Offenburg. Hätte ich es vorher noch nicht gewusst, wäre spätestens jetzt klar gewesen: Die Griechen verstehen es trotz aller Krisen, die im täglichen Straßenbild sichtbar sind, sich des Lebens zu erfreuen! Mit Google Maps einen Weg zu suchen, ist völlig hoffnungslos, also lasse ich mich von einer Menschenmasse treiben, die sich komplett entspannt durch die hell gepflasterten Gassen schiebt. Von Souvlàki-Geruch umwabert, der die gesamte Stadt eingenommen hat, lande ich auf einem kleinen Platz mit Kirche, auf dem sich bereits Publikum tummelt, um einem bald beginnenden Konzert zu lauschen. Zufällig setzt sich ein griechisch-deutsches Grüppchen von zwei Brüdern und einer Frau direkt neben mich. Während wir Pommes und irgendeine zuckrige Süßspeise teilen, die von herumlaufenden Händlern angeboten wird, hören wir das Konzert einer Musikgruppe, die lauter traditionelle Lieder spielt. Ich liebe diese Lieder, obwohl ich ihre Texte nicht verstehe. Der eine der Brüder krakeelt die Liedtexte begeistert mit. Es ist lustig und hochinteressant anzuschauen, wie sehr er (mit griechischen Eltern in Deutschland aufgewachsen) in der griechischen Lebensfreude aufgeht und dabei in seiner Art und seinem Auftreten so unglaublich deutsch ist. Mal wieder denke ich über meine eigene Familie nach…

So voll die Stadt am Abend ist, so ruhig ist sie übrigens tagsüber. Vor allem nachmittags, wenn ausgiebig Siesta gehalten wird und die meisten Geschäfte geschlossen sind, herrscht absolute Gemütlichkeit. Am Kloster oberhalb der Stadt herrscht eine solche Stille (allerdings natürlich vermutlich immer), dass ich mich kaum zu atmen traue.

Einige Kilometer südlich von Xanthi liegt das Nestos-Delta, eine hügelige und sehr grüne Gegend, durch die sich der Fluss Nestos in vielen Kurven hindurchwindet. Eine Wanderung entlang des Flusses eröffnet atemberaubende Blicke über das Tal und die Berge. Für mich, die ich vor allem die im Sommer ausgetrockneten Berge der Peloponnes kenne, ist es erstaunlich zu sehen, wie hier alles selbst im Hochsommer gedeiht. (Waldbrandgefahr besteht übrigens trotzdem nach wie vor, weshalb man auch nicht überall einfach so wandern darf.) Auf meinem Weg treffe ich nur zwei, drei Menschen und bin ansonsten ganz mit mir und einer unzähligen Anzahl an Vögeln und Insekten allein.

Es ist Zeit, weiterzufahren. Mein Weg führt mich zunächst auf der Durchreise an den Vestonidas-See. Der in einem Naturschutzgebiet gelegene See ist der einzige in Europa, dessen nördliche Hälfte aus Süß- und dessen südliche Hälfte aus Salzwasser besteht. Er ist Lebensraum für eine große Zahl an Vogel-, Reptilien- und auch Säugetierarten, zur richtigen Jahreszeit sind hier sogar Flamingos unterwegs. Das alles und noch mehr erklären mir zwei Damen und ein Herr in einem kleinen Informationszentrum, das ich per Zufall gefunden habe. Ganz unscheinbar von außen, lässt der kleine Ort mein Herz ein bisschen aufgehen. Man erklärt mir mit einer solchen Herzlichkeit das Thema und ich spüre die Wichtigkeit, die diese Menschen dem Naturschutz beimessen. Nicht nur, weil ich zum ersten Mal seit einer Woche live mit jemandem über ein wichtiges Thema spreche, sondern vor allem auch, weil ich seit Beginn meiner Reise immer wieder über Naturschutz nachgedacht habe, macht mich dieser Besuch irgendwie glücklich. Im alltäglichen Leben ist man hier – so meine bisherige Beobachtung – noch weit entfernt von ausreichendem Umweltbewusstsein. Plastiktüten muss ich beim Einkaufen jedes Mal abwehren und Müll wird an vielen Stellen nach wie vor sehr unorthodox in der Landschaft entsorgt.

Zum Abschied werden mir alle erdenklichen guten Wünsche mit auf den Weg gegeben. Wurde ich anfangs übrigens noch hier und da beäugt und in der Taverne verwundert gefragt, ob ich allein sei (oder der Opi, der mir im Dörfchen Toxotes fast vorwurfsvoll sagte, dass mein Freund doch hätte mitkommen sollen :D), passiert mir das inzwischen seltener. Ich weiß nicht, ob es an den Leuten liegt oder daran, dass ich mich selbst inzwischen ganz wohl fühle so.

(Meine Internetverbindung hier ist leider nicht besonders schnell, deshalb begnüge ich mich erst mal mit einer kleinen Auswahl Fotos und versuche dann später, noch mehr hochzuladen.)

Xanthi, Bouzouki et Souvlaki – ou : Transpirer au Nestos

Je commence à m’habituer à conduire ici. Bien que je sois encore un peu bouleversée par l’incroyable chaos qui règne dans les villes (ce qui est bien, par contre, c’est qu’on peut s’arrêter à tout moment avec des feux de détresse et chercher son chemin sur une carte, car tout le monde le fait ainsi), les routes en dehors des villes rendent les choses assez faciles. Peu importe qu’il s’agisse d’une autoroute ou d’une route départementale – elles sont pour la plupart désertes. Sur les routes départementales, je me fais doubler par tout le monde, parce que je ne conduis qu’environ 15 à 20 kilomètres plus vite que la vitesse limite. Mais ça ne me dérange pas, parce que comme ça je peux voir le paysage autour tranquillou. Mais les seules voitures qui me dépassent sur l’autoroute (ici la limite de vitesse est de 130) ont des plaques allemandes….

Après mes jours à la côte, mon chemin me mène maintenant un peu à l’intérieur du pays, à Toxotes, un petit village près de la ville Xanthi. L’hôtel est un peu chelou, mais la ville m’accueille à bras ouverts. En ce moment, il y a un festival de musique qui remplit toute la vieille ville pittoresque d’une vie incroyable. Ça me rappelle un peu la Fête de la musique, sauf que cette ville n’a pas le statut d’une grande ville comme Strasbourg ou Paris, mais est plus petite qu’Offenbourg avec ses 52.000 habitants. Si je ne l’avais pas su avant, ça aurait été clair maintenant : Malgré toutes les crises que l’on voit dans la vie quotidienne régulièrement, les Grecs savent profiter de la vie ! Trouver un chemin avec Google Maps est complètement désespéré, alors je me laisse conduire par une foule de gens qui poussent leur chemin à travers les rues pavées. Entourée par l’odeur de Souvlàki, qui a envahi toute la ville, j’arrive sur une petite place avec une église, où tout le monde attend un concert qui va commencer. Par hasard, un groupe gréco-allemand de deux frères et une femme s’assoient à côté de moi. Pendant que nous partageons des frites et un dessert méga sucré vendu par des marchands, nous écoutons le concert d’un groupe de musique qui joue des chansons traditionnelles. J’adore ces chansons, même si je ne comprends pas les paroles. L’un des frères chante les paroles avec enthousiasme. C’est drôle et très intéressant de voir à quel point il (qui a grandi avec des parents grecs en Allemagne) adore clairement la joie de vivre grecque et en même temps est si typiquement allemand dans sa manière de parler et son apparence. Une fois de plus, je pense à ma propre famille…

Même si la ville est surpeuplée le soir, elle est calme pendant la journée, d’ailleurs. Surtout l’après-midi, quand il y a une longue sieste et que la plupart des magasins sont fermés, tout est calme. Au monastère au-dessus de la ville, il y a un tel silence (mais probablement toujours) que j’ose à peine respirer.

A quelques kilomètres au sud de Xanthi se trouve le delta du fleuve Nestos, une zone très verte à travers laquelle le fleuve Nestos serpente dans de nombreuses courbes. Une randonnée le long du fleuve offre une vue incroyable sur la vallée et les montagnes. Pour moi, qui connais les montagnes plutôt secs du Péloponnèse en été, il est étonnant de voir comment tout est fertile, même en été. (D’ailleurs, il y a toujours les alertes de feux de forêt, c’est pourquoi on n’a pas le droit de marcher partout.) En chemin, je ne rencontre que deux ou trois personnes, sinon je suis seule avec moi-même et un nombre incalculable d’oiseaux et d’insectes.

Il est temps de continuer. Mon chemin me mène d’abord vers le lac Vestonida. Le lac, situé dans une réserve naturelle, est le seul en Europe dont la moitié nord est de l’eau douce et la moitié sud de l’eau salée. C’est un habitat pour un grand nombre d’oiseaux, de reptiles et de mammifères. Au bon moment de l’année, il y a même les flamants roses. Tout cela et plus encore m’est expliqué par deux dames et un monsieur dans un petit centre d’information que j’ai trouvé par hasard. L’endroit est caché de l’extérieur et m’ouvre le cœur. Ils m’expliquent le sujet de façon tellement chaleureuse et je sens l’importance que ces gens attachent à la conservation de la nature. Ça me touche, non seulement parce que c’est la première fois en une semaine que je parle en direct à quelqu’un sur un sujet important, mais aussi parce que je réfléchis à la protection de la nature depuis le début de mon voyage. Dans la vie de tous les jours, on est encore loin d’une prise de conscience suffisante de l’environnement ici, il me semble. Je dois me battre contre les sacs de plastique à chaque fois que je fais des courses et que les ordures sont jetées n’importe où dans la nature.

On me fait toutes sortes de bons vœux à l’au revoir. Si, d’ailleurs, on m’a regardé un peu bizarrement parfois au début et on m’a demandé de façon étonnée si j’étais seule (ou le grand-père, qui m’a presque reproché que mon copain aurait dû venir avec moi), cela m’arrive moins souvent maintenant. Je ne sais pas si c’est à cause des gens ou parce que je me sens plus à l’aise moi-même maintenant.

(Ma connection internet ici n’est pas très bien, du coup je mets que quelques photos pour l’instant et essaie d’en télécharger plus dès que possible.)

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